OSTEOPATHISCHE
BEHANDLUNGEN VON PATIENTEN MIT
RESTLESS-LEGS-SYNDROM

        

         Ergebnisse einer kontrollierten klinischenZweigruppenstudie

Vorgelegt von   Michael Bonacker   SibylleGabriel     Jutta Ruchser

                               Karlsruhe - Schaffhausen 2011

 

Zusammenfassung  / Abstract

Studienziel:

Welchen Einfluss haben osteopathische Behandlungen auf die Beschwerdesymptomatik und Lebensqualität von Patienten mit idiopathischem Restless-Legs-Syndrom (RLS)?

 

Studiendesign:

Randomisierte kontrollierte klinische Studie.

 

Methoden:

Die Studie wurde von drei am Institut für Angewandte Osteopathie (IFAO) ausgebildeten Osteopathen in ihren privaten Praxen in Deutschland und der Schweiz durchgeführt. An der Studie nahmen 60 Patienten im Alter von 32-85 Jahren (im Mittel 64,5Jahre) mit ärztlich diagnostiziertem idiopathischem RLS und entsprechender mindestens mittelschweren Symptomausprägung (International RLS Study Group Severity Scale, IRLS ≥ 15) teil. Durch externe Randomisierung wurden je 30 Patienten der Osteopathiegruppe und der Kontrollgruppe zugeteilt. Die Patienten der Osteopathiegruppe erhielten 4 individuelle befundorientierte osteopathische Behandlungen in ein- bzw. zweiwöchigen Abständen. Die Patienten der Kontrollgruppe erhielten gemäß dem „Wartelistenprinzip“ ebenfalls 4 osteopathische Behandlungen nach einem sechswöchigen interventionsfreien Zeitraum. Ein Follow-up fand bei allen Patienten 6 Wochen nach Ende der Studienphase statt. Als primärer Zielparameter wurden die Schwere der Symptomatik des RLS (IRLS) erfasst, sekundärer Zielparameter war die Lebensqualität (SF-36).

 

Ergebnisse:

Im Intergruppenvergleich zeigte sich keine statistisch signifikante Differenz des IRLS Gesamtscores (p=0,3) zugunsten der osteopathisch behandelten Gruppe. Die Verbesserung des Scores in der Osteopathiegruppe lag bei 19% (Differenz T1 – T6: -4,8; p=0,005), in der Kontrollgruppe konnte keine Verbesserung während der „Wartephase“ aufgezeigt werden. Weitere 11% Verbesserung zeigten sich in der Osteopathiegruppe zum Follow-up. Die Lebensqualität stieg in der Osteopathiegruppe um 6% für die körperliche Summenskala (KSK) und um 7% für die psychische Summenskala (PSK)
des SF-36. Die KSK verbesserte sich weiter in der behandlungsfreien Phase zum Follow-up, die PSK sank wieder auf das Ausgangsniveau. Die zusätzlichen Behandlungen der Patienten der Kontrollgruppe nach der „Wartephase“ zeigten ähnliche Ergebnisse und untermauern die Verbesserungen in der Osteopathiegruppe.    

 

Fazit:

Vier osteopathische Behandlungen zeigten Hinweise auf eine Verbesserung der Schwere der Symptomatik und einer positiven Beeinflussung der Lebensqualität bei Patienten mit RLS. Folgestudien, insbesondere mit größeren Patientengruppen und größerer Behandlungsfrequenz, wären wünschenswert.

 

Die vollständige Studie können sie bei der Akademie für Osteopathie

anfordern.